Die chemische Zusammensetzung eines Materials „erfühlen“ kann eine neue Technik, die Physiker am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried entwickelt haben. Möglich machte das die Kombination zweier Techniken: Mit der feinen Metallspitze eines Rastersondenmikroskops tasteten die Forscher die Oberflächenstruktur einer Polymerprobe ab. Gleichzeitig analysierten sie das Objekt mit Hilfe der Infrarotspektroskopie. Dabei beleuchteten sie die Probe mit einem Infrarotstrahl, dessen reflektiertes Streulicht deren Zusammensetzung verriet. Das Objekt war nur 100 millionstel Millimeter groß. So kleine Strukturen ließen sich bislang nicht chemisch charakterisieren. Die Physiker hoffen, daß sie künftig sogar noch zehnmal kleinere Proben identifizieren können.
Rüdiger Vaas