Deutliche Hinweise, daß das Gehirn auf herannahende Gewitter reagiert, haben Psychologen der Universität Gießen entdeckt. In einem Test setzten sie 200 Versuchspersonen in einer gegen das Erdmagnetfeld abgeschirmten Kammer schwachen magnetischen Impulsen aus, wie sie durch Blitze entstehen und einer aufziehenden Gewitterfront bis etwa 1000 Kilometer weit vorauseilen.
Messungen der Gehirnaktivität der Testpersonen mit einem EEG zeigten, daß sich das Muster der Gehirnströme nach einigen Minuten im Rhythmus der simulierten Blitzentladungen veränderte. Auch nach Abschalten des künstlichen Gewitters blieb die veränderte Hirnaktivität bis über eine Viertelstunde erhalten – bei Menschen, die sich selbst als wetterfühlig einschätzten, deutlich länger als bei anderen.
Den Testpersonen selbst war die Reaktion ihres Gehirns nicht bewußt: Sie konnten nicht unterscheiden, ob sie Magnetimpulsen ausgesetzt waren oder nicht.