Ein wenig Wissenschaftshistorie, gewürzt mit ein paar Anekdoten, dazu Informationskästen und kritische Betrachtungen – das ist das Konzept der Reihe „Naturwissenschaftliche Einführungen in dtv“, in der Claudia Eberhard-Metzgers Buch „Das Molekül des Lebens“ erschienen ist. Durch den gut strukturierten und leicht verständlichen Text erhält der Leser einen sehr anschaulichen Eindruck von der Geschichte und den wichtigsten Prinzipien der modernen Molekularbiologie. Da sind die lieblosen Schwarz-Weiß-Abbildungen nur ein Schönheitsfehler.
Ein Band, der auf 140 Seiten die Genetik mit ihren technischen, medizinischen und landwirtschaftlichen Aspekten abhandeln will, muß notwendigerweise reduzieren und sich auf eine Auswahl an Fakten beschränken. Trotzdem gelingt es der Autorin, auch die kontroverse Diskussion um die Risiken der Gentechnik zu berücksichtigen. Das Buch gibt einen komprimierten und aktuellen Überblick über den internationalen Stand der Genetik, so daß der Leser die Argumente von Kritikern und Befürwortern bewerten und sich eine eigene Meinung bilden kann.
Wenn in der Kürze auch größere biologische und medizinische Zusammenhänge auf der Strecke bleiben, so machen das Glossar und die Literaturhinweise das Buch dennoch zu einem guten Ausgangspunkt, um sich intensiver mit den Chancen und Risiken der modernen Genetik zu beschäftigen.
Claudia Eberhard-Metzger Das Molekül des Lebens dtv München 1999 142 S., DM 14,90
Susanne Liedtke / Claudia Eberhard-Metzger