Die Geschichte der Technik zu erzählen, heißt immer auszuwählen, also zu bewerten. Denn ein Geschichtsbuch spiegelt stets auch die Gegenwart wider. Das muß nicht schlecht sein – Walter Conrad beweist es: Er hat sein Buch in sieben Kapitel unterteilt, die thematisch zusammenhängende Geschichte(n) erzählen.
Den Anfang machen die „Elementaren Bausteine der Technik“ wie Hebel, Keil und Rad. Es folgt eine höchst zeitgemäße Unterteilung in vier Kapitel über Rohstoffe, Energie, Verkehr und Information. Den Abschluß macht ein recht bunt geratenes Kapitel über „Messen und Beobachten“, das so unterschiedliche Dinge wie Uhr, Fernrohr, Fotografie und Röntgenstrahlen aufnehmen mußte, gefolgt von einem über moderne „Maschinen und Verfahren“ in der Industrie. High-Tech in klassischem Sinne steht also im Vordergrund. Chemie, Biotechnik und Medizin kommen sehr kurz, und nicht anders ergeht es technischen Veränderungen des Lebensalltags.
Doch wen das nicht stört, der hat ein liebevoll gemachtes Buch, in dem er sich schnell festlesen kann. Die Sprache ist klar, einfach und präzise, und den Text ergänzen ansprechende Abbildungen, Kurzbiographien, kleine Anekdoten, eine Zeittafel sowie ein Personen- und Sachregister.
Walter Conrad (Hrsg.) Geschichte der Technik in Schlaglichtern Meyers Lexikon Verlag Mannheim 1997 384 S., DM 42,90
Rainer Klüting