Die auf den Seychellen lebende Grasmücke “Acrocephalus sechellensis” legt das Geschlecht ihres Vogel-Nachwuchses nach dem Nahrungsangebot fest. Zum ersten Mal haben niederländische und dänische Wissenschaftler eine solche Anpassungsstrategie bei Tieren nachgewiesen. Bei der Seychellen-Grasmücke bleiben die weiblichen Jungvögel oft bei den Eltern, um ihnen in den nächsten Jahren bei der Aufzucht von weiterem Nachwuchs zu helfen. Männliche Jungvögel suchen hingegen bald das Weite. Die “Kindermädchen” lohnen sich indes nur, wenn reichlich Insekten vorhanden sind. Sonst stören sie nur als “Mitesser”. Der Studie zufolge zeugen Brutpaare, die in Gegenden mit großem Nahrungsangebot leben, vorwiegend Weibchen (87 Prozent), wo es hingegen wenig zu fressen gibt, schlüpfen überwiegend Männchen (77 Prozent).
Noch beeindruckender ist, daß Paare, die von einer Insel mit reichem Nahrungsangebot auf eine karge Nachbarinsel übersiedelten, sofort von weiblichen auf männlichen Nachwuchs umstellten und umgekehrt.