Bakterien können vieles verdauen, sogar Abfall. Dass sie auch Gold fressen, hat Frank Reith von der Universität Adelaide in Australien beobachtet. Auf Nuggets aus zwei australischen Goldminen entdeckte er das Bakterium Cupriavidus metallidurans. Wie sich herausstellte, vertilgt der Mikroorganismus gelöste giftige Goldsalze und wandelt die Salze dann in einem noch nicht vollständig untersuchten Prozess in metallisches Gold um. „Es scheint, als ob dieses Bakterium notwendig ist, damit Gold entstehen kann“, sagt der Biologe Dietrich Nies, der an der Universität in Halle die verantwortlichen Gene im Erbgut des Nano-Alchemisten identifizieren will.
Die Entdeckung hat Potenzial. So könnten die Bakterien die Goldherstellung aus niedrig konzentrierten Goldlösungen beschleunigen. Das wäre eine erhebliche Entlastung für die Umwelt, denn die giftigen chemisch-technischen Prozesse in der heutigen Goldgewinnung verwüsten ganze Landstriche. „Wir können aber noch keine Tonnen von Gold herstellen“, bremst Nies allzu hohe Erwartungen. Dazu sei der Ausstoß der Bakterien zu klein. Wahrscheinlicher ist, dass die Bakterien eines Tages als empfindliche Biosensoren fungieren, die den Mineralogen bei der Suche nach Goldvorkommen helfen.