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Gut zu wissen: Dendrochronologie

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Gut zu wissen: Dendrochronologie

Jedes Jahr legen Bäume zu – mal breite und mal schmale Ringe, je nachdem, ob das Wetter streng oder mild, trocken oder feucht ist. Im Querschnitt eines Stamms zeigt sich der Zuwachs als Abfolge von Jahresringen, aus denen Dendrochronologen die Umwelt- und Klimabedingungen vergangener Zeiten rekonstruieren – und ablesen, wann ein Baum gefällt wurde oder wann Waldbrände wüteten. Die Klimarekonstruktion trifft allerdings nur auf die Wachstumsphase der Bäume von April bis September zu.

Mithilfe der Baumringe können Dendrochronologen Holz aufs Jahr genau datieren. Dafür suchen sie bei älteren und jüngeren Bäumen nach ähnlichen Ringmustern, die sie zur Deckung bringen. So hangeln sie sich von Baum zu Baum in die Vergangenheit. Doch je weiter es zurückgeht, umso weniger Bäume stehen zur Verfügung. In Europa suchen Forscher daher nach Hölzern, die in alten Häusern verbaut sind. Bislang konnten sie so einen „Jahrringkalender“ bis um 800 n.Chr. aufstellen. Mit ihm lässt sich nicht nur das Alter von Gebäuden bestimmen, sondern auch das von Tafelbildern oder Möbeln.

Um tiefer in die Geschichte eintauchen zu können, analysieren Dendrochronologen alte Stämme aus Kiesgruben und Mooren. Den bisher längsten Kalender stückelten Botaniker von der Universität Hohenheim zusammen: Er reicht 12 468 Jahre bis zum Ende der letzten Eiszeit zurück. In ihrem Klimaarchiv suchen die Wissenschaftler auch nach Erklärungen für historische Ereignisse. So spiegeln die vielen zwischen 300 v.Chr. und 200 n.Chr. gefällten Eichen die Expansion des Römischen Reichs wider. Zwischen 250 und 550 n.Chr. häuften sich Klimaschwankungen. In diese Phase fällt die „Völkerwanderungszeit“, die womöglich durch Klimaveränderungen verschärft wurde.

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