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Gut zu wissen: Moore

Allgemein

Gut zu wissen: Moore

Moore sind ökologisch besonders wertvolle Lebensräume in Übergangszonen zwischen festem Land und Wasser. Außer in Wüsten oder Halbwüsten kommen sie praktisch überall vor, sogar jenseits des Polarkreises und in den Tropen. Moore machen weltweit drei Prozent der Landfläche aus – rund 400 Millionen Hektar. In Deutschland finden sie sich vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern. Je nach Standort spricht man von Hochmooren oder Niedermooren.

In Mooren herrscht eine ständige Übersättigung mit Wasser, was einen Sauerstoffmangel bewirkt. Er führt dazu, dass abgestorbene Reste von Pflanzen nur unvollständig abgebaut werden. Dadurch entsteht Torf, der abgelagert wird. Pro Jahr wächst die Torfschicht aber nur um rund einen Millimeter. Das heißt: Es vergehen 1000 Jahre, bis ein Meter Torf entstanden ist. Die ersten Moore bildeten sich nach der Eiszeit vor rund 12 000 Jahren, als sich das Klima wieder erwärmte. Viele Täler und Senken wurden überflutet, weil die Eispanzer schmolzen und es viel regnete. Hier verdrängten feuchtigkeitsliebende Pflanzen andere Arten. Moore entstanden dort, wo die abgestorbene Pflanzenmasse nicht zu Humus abgebaut werden konnte.

Niedermoore werden durch Regen und Grundwasser gespeist. Sie finden sich in feuchten Senken und Flussniederungen oder sind in verlandeten Seen oder in der Nähe von Quellen entstanden. Der Nähstoffgehalt der Niedermoore ist relativ hoch, dadurch gibt es mehr Tier- und Pflanzenarten als in Hochmooren. Typisch sind Schilfrohr, Binsen, Rohrkolben, Erlenbruch-Wälder und Weiden-Faulbaumgebüsche.

Hochmoore finden sich in Zonen mit mehr Niederschlag als Wasserverlust durch Abflüsse oder Verdunstung – meist also in kühl-feuchten Klimaregionen. Sie sind nähr- und mineralstoffarm und haben keinen Kontakt zum Grundwasser. Die wichtigsten Moorbildner sind hier Torfmoose. Hochmoore sind artenarm, aber auch Standorte seltener Pflanzenarten und Rückzugsgebiete bedrohter Tierarten.

Bis ins 17. Jahrhundert blieben die Moore weitgehend unberührt. Der Raubbau begann im 18. Jahrhundert. Man entwässerte die Moore, um Agrar- und Siedlungsflächen zu gewinnen. Heute werden die Hochmoore vor allem genutzt, um Torf als Brennstoff, Torfstreu und zur Substratherstellung zu gewinnen.

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