Wie erhebt man die Einwohnerzahl von Megacitys?
Das ist von Land zu Land und von Stadt zu Stadt verschieden. Grundlage ist meist eine Volkszählung. In manchen Städten kommen Erhebungen als Mikrozensus dazu, die punktuell, zum Beispiel in Slums, die Bevölkerungszahl erfassen. Dabei gehen die Beauftragten von Haus zu Haus.
Warum kann die Zahl trotzdem um 20 bis 30 Prozent schwanken?
Die Befragungen liegen oft Jahre auseinander. Bei einem jährlichen Wachstum der Städte von drei bis acht Prozent ändert sich in dieser Zeit viel. Hinzu kommen die Wanderungsbewegungen, die nur sehr schwer abzuschätzen sind. Manchmal treibt eine Missernte Hunderttausende Menschen zusätzlich in die Städte. Je nach wirtschaftlicher Lage bleiben sie oder ziehen wieder aufs Land.
Wie wollen Stadtforscher in Zukunft die Bevölkerungszahlen im Auge behalten?
Wir experimentieren in Delhi gerade mit einer Kombination aus Haushaltsbefragungen und hochauflösenden Satellitenbildern. Die Bilder zeigen die Art und Zahl der Behausungen eines Viertels, und die Befragung liefert die durchschnittliche Zahl der Hausbewohner. Mithilfe dieser Daten wollen wir von Testfeldern auf die gesamte Stadtbevölkerung hochrechnen. Ob sich der Ansatz bewährt, muss sich zeigen. Flächendeckende Haushaltsbefragungen kosten viel Geld, das einige Städte nicht haben. Oft sind die Zahlen für die Verantwortlichen nicht wichtig genug. Für Menschen in Slums wird selten geplant.