Das geplante Rettungsfahrzeug X-38 der Internationalen Raumstation ISS hat eine „Nase“ bekommen. Bis zu 1750 Grad Celsius heiß wird sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre werden. Vor so extremen Temperaturen kann nur ein keramisches Material schützen. Die Nasenkappe wurde im Rahmen des Projekts TETRA (Technologien für zukünftige Raumtransport-Systeme) am Institut für Bauweisen und Konstruktionsforschung in Stuttgart entwickelt, das zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehört. Ingenieure haben die Nase am Johnson Space Center der NASA in Houston an den „X-38 Raumgleiter V-201″ integriert. Sie soll 2003 bei einem Probeflug unter realistischen Wiedereintrittsbedingungen getestet werden. Dazu wird der Gleiter zunächst mit einem Space Shuttle in die Erdumlaufbahn gebracht. Von dort fliegt er durch die Atmosphäre und wird voraussichtlich in Australien landen. Neben der Nasenkappe und diverser Hard- und Software werden 2002 aus Deutschland noch andere „heiße“ Strukturen an die NASA geliefert: Die Seitenpaneele baut die Astrium GmbH in Bremen, Friedrichshafen und München, die Steuerklappen die MAN Technologie AG in Augsburg.
Hans Groth