Auch in winterlicher Kälte gehen die im Walliser Rhonetal lebenden Bulldogg-Fledermäuse, die ursprünglich aus südlicheren Gebieten wie Nordafrika stammen, alle fünf bis zehn Tage auf Nachtfalterjagd. Selbst wenn die Temperatur gegen den Gefrierpunkt sinkt, verlassen sie ihr Winterquartier, wie Zoologen der Universität Lausanne jetzt beobachtet haben.
Während des Winterschlafs halten sie ihre Körpertemperatur auf etwa zehn Grad Celsius – und damit weitaus höher als andere Fledermaus-Arten in Europa, deren Temperatur als Energiesparmaßnahme nur wenig über dem Gefrierpunkt liegt.
Wird es im Winterquartier der Bulldogg-Fledermaus kälter als 7,5 Grad Celsius, so erhöht sie unverzüglich ihre Körpertemperatur auf bis zu 20 Grad Celsius. Dabei verbraucht sie etwa 40mal mehr Energie als beim Verharren auf Sparflamme. Um diesen Verlust wieder auszugleichen, muß die Fledermaus auch bei null Grad Celsius auf Jagd gehen.