Immer wieder drohen Unternehmer wegen der hohen Steuerlasten und Personalkosten, die Produktion ins Ausland zu verlagern – ein Horrorszenario für Arbeitnehmer, Politiker und Gewerkschaften. Zu einem ganz anderem Schluss kommt eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe: Allein in den Jahren 1999 und 2000 wurden durch den Aufbau ausländischer Produktionsstätten in Deutschland 160000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Grund: Mit den zusätzlichen Kapazitäten wurden im Ausland neue Absatzmärkte erschlossen. Für diesen Erfolg ist es allerdings wichtig, dass zuvor ein effektives Vertriebs- und Servicenetz zur Betreuung der Kunden in den betreffenden Ländern aufgebaut wurde.
Die Ideenschmieden der Firmen bleiben meist in Deutschland: Nur acht Prozent betreiben Forschung und Entwicklung im Ausland. Auf der Hitliste der bevorzugten Standorte für eine Auslandsproduktion stehen die westeuropäischen Staaten ganz oben: Die Hälfte der deutschen Betriebe mit ausländischer Produktion hat sich hier ein Standbein aufgebaut. Es folgen Osteuropa sowie Mittel- und Nordamerika.
Ralf Butscher