Tausende riesiger Windräder in Nord- und Ostsee sollen künftig saubere Energie liefern. Die Auswirkungen der Windräder auf den Lebensraum Nord- und Ostsee sind allerdings noch zu untersuchen. Darüber sprachen wir mit Prof. Johann Köppel vom Institut für Landschafts- und Umweltplanung an der Technischen Universität Berlin.
Welche Gefahren für die Umwelt können von den geplanten Windkraftanlagen ausgehen? Bereits der Baulärm über und vor allem unter Wasser kann bei Schweinswalen, Seehunden und Robben zu nachhaltigen Hörschäden führen. Dadurch wird ihre Kommunikation und Orientierung stark beeinträchtigt. Der Betrieb der Anlagen andererseits gefährdet vor allem den Vogelzug. Es besteht die Gefahr, dass die Tiere mit den Windkraftanlagen kollidieren.
Gibt es Möglichkeiten, das Projekt umweltverträglicher zu gestalten? Ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Meeresumwelt kann durch eine gute Auswahl der Standorte geleistet werden. Gebiete, die wegen ihres besonderen Artenvorkommens sehr wertvoll sind, sollten genauso gemieden werden, wie Bereiche mit besonders intensivem Vogelzug.
Gibt es Erfahrungen, die man zu einer Bewertung der Umweltverträglichkeit heranziehen kann? In den Niederlanden, in Schweden und in Dänemark werden schon vereinzelt Offshore-Windenergieanlagen betrieben. Doch im Gegensatz zu den in Deutschland geplanten Offshore-Windparks liegen sie zum größten Teil sehr küstennah. Außerdem sind die Erfahrungswerte noch spärlich und können daher nicht direkt auf die deutsche Situation übertragen werden.
Hans Groth