„Unsere größte Sorge als Forscher ist, daß die Menschen Angst vor der Wissenschaft haben“, bekennt Edward Teller (91). Teller dürfte zu dieser Angst einiges beigetragen haben: Er hat die Wasserstoffbombe entwickelt und ist noch heute strikt gegen alle internationalen Verträge zum Verbot von Kernwaffentests.
Mit einer besseren Ausbildung der künftigen Forscher- Elite würden sich die Ängste der amerikanischen Öffentlichkeit gegenüber allem Neuen abbauen, hofft der umstrittene Physiker.
Dabei helfen soll nun eine Stiftung, die ihm jetzt die Universität Davis, Kalifornien, einrichtete. Mit dem sogenannten Teller-Professorship, das mit einer Million Dollar ausgestattet ist, soll der Nachwuchs am Fachbereich für angewandte Naturwissenschaften unterstützt werden. Hier brüten künftige Ingenieure, Physiker und Biotechniker über der praktischen Umsetzung von Grundlagenforschung.
Fakten herauszufinden und Anwendungen aufzuzeigen, sei die Aufgabe der Wissenschaftler, definiert Teller. Die Entscheidung, wie diese Ergebnisse genutzt werden, sei jedoch Sache der Politiker. „Als ich 1935 in die Staaten kam, war alles, was neu war, gut. Heute ist alles Neue suspekt“, bemängelt Teller, „worin die Gefahr liegt, daß wir uns von der Wissenschaft distanzieren.“
Teller selbst tut alles andere als das: Mit seinen 91 Jahren arbeitet er immer noch als Berater am kalifornischen Lawrence Livermore National Laboratory und am Hoover Institute in Stanford.
Edward Teller