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Keine Chance für Spezialisten

In Europas Vogelwelt setzen sich die Generalisten durch

Keine Chance für Spezialisten
Spatzen, Stockenten und Kohlmeisen werden auch weiterhin durch unsere Gärten und Parks flattern. Sie sind Generalisten und kommen in vielen Lebensräumen gut klar und konnten sich auch gut an die Stadtungebung anpassen. Spezialisten dagegen haben es schwer: Beispielsweise Rebhühner, die in Feldern brüten oder der in Wäldern lebende Pirol.

Spatzen, Stockenten und Kohlmeisen werden auch weiterhin durch unsere Gärten und Parks flattern. Sie sind Generalisten und kommen in vielen Lebensräumen gut klar und konnten sich auch gut an die Stadtungebung anpassen. Spezialisten dagegen haben es schwer: Beispielsweise Rebhühner, die in Feldern brüten oder der in Wäldern lebende Pirol.

In den letzten knapp 20 Jahren ging die Zahl der nur an bestimmte Lebensräume angepassten Vogelarten rapide zurück. Durchgesetzt haben sich stattdessen die Generalisten. Das hat ein internationales Forscherteam in einer Studie in sechs europäischen Ländern und an 234 Vogelarten festgestellt. Typische Wald- oder Feldvögel verschwänden zunehmend, dafür breiteten sich vielseitige Arten in ganz Europa stärker aus, berichten die Forscher im Fachmagazin „Biology Letters“. Die Vogelwelt verschiedener Gebiete gleiche sich dadurch insgesamt immer stärker an, die Artenvielfalt sinke.

Ursache dieser Entwicklung sind ihrer Ansicht nach hauptsächlich der Mensch und seine Aktivitäten. Ein Grund sei die veränderte Landnutzung – beispielsweise durch intensive Landwirtschaft, Rodungen und dichtere Besiedlung. Aber auch der Klimawandel verändere die Landschaft und die Lebensbedingungen und wirke sich damit auf die Artenverteilung aus.

Besonders stark sind die spezialisierten Vogelarten in Schweden, Frankreich und Großbritannien zurückgegangen, wie die Forscher berichten. In Tschechien und den Niederlanden sei der Trend ähnlich negativ, aber nicht signifikant gewesen. Nur im spanischen Katalonien hätten die Spezialisten sogar leicht zugenommen. Unterschiedlich starke Veränderungen in der Landnutzung könnten für diese Unterschiede verantwortlich sein. „Zwischen 1990 und 2000 war die Urbanisierung in den Niederlanden am stärksten, Veränderungen in der Waldbedeckung gab es dagegen vor allem in Frankreich und Großbritannien und in Frankreich intensivierte sich auch die Landwirtschaft“, berichten die Forscher.

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Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler die Zusammensetzung von Vogelgemeinschaften zwischen 1990 und 2008 in mehr als 10.111 Standorten erfasst. Diese lagen in sechs europäischen Ländern: in Schweden, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Tschechien und in Spanien. Insgesamt werteten sie fast 14 Millionen Beobachtungsdaten von 234 Vogelarten aus. Jede der erfassten Vogelarten stuften die Forscher nach ihrem Grad der Spezialisierung auf einen bestimmten Lebensraum ein. Arten, die nur in einem Habitat, beispielsweise Laubwäldern, vorkamen, erhielten dabei einen höheren Spezialisierungsindex als weit verbreitete und wenig anspruchsvolle Arten. Die Biologen werteten dann aus, wie sich dieser Index im Laufe der Jahre für die verschiedenen Standorte veränderte.

Quelle: Biology Letters

© natur.de – natur Redaktion
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