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Kinder unseres Geistes: „Computer übernehmen die Macht“ von Hans Moravec

Allgemein

Kinder unseres Geistes: „Computer übernehmen die Macht” von Hans Moravec

Als in den fünfziger Jahren die Furcht vor den Riesengehirnen die Verkaufszahlen von Computern bedrohte, verbreitete IBM den Slogan „Computer können nur tun, was wir ihnen sagen”. Wenn die Visionen wahr werden, die Roboterpionier Hans Moravec von der Carnegie Mellon University in seinem neuen Buch entwirft, wird es bald umgekehrt sein: Roboter werden uns Menschen sagen, was wir zu tun haben. Moravec erzählt die historische Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und schreibt sie in einem Zukunftsszenario fort: In etwa 50 Jahren, sagt der Autor, erreichen Computer die Leistung des menschlichen Gehirns. Doch das ist erst der Anfang: Die Evolution der künstlichen Intelligenz wird sich von der DNA-gesteuerten Evolution abkoppeln und völlig neue Lebensformen und Gesellschaftssysteme in den Weiten des Universums hervorbringen. Der kümmerliche Rest der Evolution – nämlich wir Menschen – werden von unseren künstlichen Nachfahren auf der Erde geduldet und dürfen zur Belohnung ein Leben ohne materielle Sorgen führen. Arbeitslosigkeit, Gesetz und Ordnung, Ökologie – Moravec spricht Vorteile und Gefahren der neuen Welt an, kommt aber stets zu einem positiven Urteil. Bei aller Euphorie sollte man als Leser deshalb nie vergessen, daß es sich hier um Visionen, manchmal bestenfalls um Hirngespinste handelt. Ärgerlich ist der Teil des Buches, in dem der Autor so tut, als ließen sich die physikalischen Gesetze nach Belieben von unseren Nachkommen ausreizen. Da reisen Exes – so heißen unsere künstlichen Enkel – mit Antimaterieantrieben durchs Universum und verbiegen nach Herzenslust Raum und Zeit oder bauen Atome, die es nach heutigem Wissen gar nicht geben kann. Das schmälert die Glaubwürdigkeit des ansonsten brisanten Buches. Bernd Müller

Hans Moravec COMPUTER ÜBERNEHMEN DIE MACHT Vom Siegeszug der Künstlichen Intelligenz Hoffmann und Campe Hamburg 1999 350 S., DM 49,90

Bernd Müller / Hans Moravec

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dif|fe|ren|zier|bar  〈Adj.〉 1 unterscheidbar, eine Differenzierung zulassend 2 〈Math.〉 ableitbar … mehr

Joch|bein  〈n. 11; Anat.〉 paariger Gesichtsknochen der Säugetiere u. des Menschen, der fest mit Schläfenbein, Oberkiefer u. Felsenbein verbunden ist, Jugale: Os zygmaticum; Sy Backenknochen … mehr

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