Wissenschaftler um Kenjo Uchino von der Pennsylvania State University haben einen piezoelektrischen Motor gebaut, der nicht größer als ein Reiskorn ist. Der 4 Millimeter lange und 1,8 Millimeter dicke Minimotor besteht aus einer Metallhülse, die an zwei Seiten abgeflacht ist. Dort ist jeweils ein Streifen piezoelektrischen Materials angebracht. Die Streifen verformen sich beim Anlegen elektrischer Spannung, was zur Biegung der Hülse führt. Dadurch wird ein Rotor angetrieben, der als kleiner Metallstab mit einer Feder im Inneren des Gehäuses montiert ist. Kenjo Uchino betont: „Unsere Entwicklung ist um 28 Prozent effizienter als Minimotoren, die auf elektromagnetischer Basis arbeiten. Außerdem ist es bisher noch nicht gelungen, diese kleiner als zehn Millimeter zu bauen.” Der Winzling soll zunächst bei mikromedizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen. So könnte er zum Beispiel in Endoskopen einen Spiegel kontrollieren, der dann bei einer Operation das Licht der Fiberglas-Optik auf einen größeren Bereich ausweitet.
Hans Groth