Am letzten Tag der Klimakonferenz COP22 in Marrakesch kam noch eine positive Nachricht: Das Forum der durch den Klimawandel besonders verwundbaren Länder (CVF) kündigte an, spätestens bis 2050 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen zu wollen. Die Initiative ist ein gutes Beispiel für die diesjährige Klimakonferenz: Statt spektakulärer Beschlüsse der gesamten Staatengemeinschaft sorgten in Marrakesch eine Vielzahl von Übereinkommen und Absichtserklärungen am Rande für Aufmerksamkeit.
Das Paris-Abkommen jetzt umsetzen
Etwa ein Partnerschaftsprogramm, mit dem Entwicklungsländern der Zugang zu technischen und finanziellen Mitteln für den Klimaschutz erleichtert werden soll. Oder die „Marrakech Action Proclamation (MAP)“, die das Pariser Klimaabkommen bekräftigt und die Dringlichkeit unterstreicht, mit der nun gehandelt werden muss.
Die tatsächlichen Verhandlungen brachten viele technische Ergebnisse: Denn in Marrakesch musste das Abkommen von Paris aus dem vergangenen Jahr noch ausgearbeitet, die Umsetzung besprochen werden.
Vieles davon geschah, nachdem die US-Wahl in der ersten Woche der Konferenz für Aufregung gesorgt hatte. Doch nach dem ersten Schock entwickelte sich zusehends eine „Jetzt erst recht“-Haltung unter den Teilnehmern. Noch während der COP ratifizierten weitere Staaten das Pariser Abkommen, am Schlusstag standen unterm Strich 111 Länder.
Wirtschaft muss das Klima schützen
Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks zeigte sich auf ihrer abschließenden Pressekonferenz zufrieden mit der COP in Marrakesch. Klimaschutz sei nicht mehr nur Aufgabe der Umweltminister, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht das Gebot der Stunde, sagte sie.
Die nächste Weltklimakonferenz 2017 wird in Deutschland stattfinden – am Sitz des UN-Klimasekretariats in Bonn. Allerdings wird nicht die Bundesrepublik die Präsidentschaft übernehmen, sondern der Inselstaat Fidschi.
Lea Sibbel arbeitet für den WWF Deutschland bloggt für uns live von der Klimakonferenz in Marrakesch.