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Knobeln in Vorpommern

Allgemein

Knobeln in Vorpommern

Ich hatte einen Termin bei einer Firma in Anklam an der Peene und machte mich am späten Nachmittag auf den Rückweg. Auf der A20 mitten in Vorpommern streikte mein Auto. Ein gelber Engel vom ADAC schleppte es zur nächsten Werkstatt in einem kleinen Ort in der Nähe von Greifswald. „Tja“, sagte der Meister. „Den kriege ich schon wieder flott, aber nicht mehr heute. Morgen früh um zehn können Sie ihn abholen.“

Zum Glück gab es in dem Ort einen Landgasthof mit ein paar Fremdenzimmern. „Die Küche schließt um neun“, sagte der Wirt, als er mir den Zimmerschlüssel gab. Ich wusch mich rasch und ging in die Gaststube. Die Speisekarte war sehr übersichtlich, und ich konnte mich nur zwischen drei verschiedenen Schnitzelgerichten entscheiden. „Nachtisch gibt es nicht“, sagte der Wirt, als er abräumte. Also setzte ich mich an die Theke, wo schon zwei Männer hockten und schweigend ihr Bier tranken. „Jan, gib mal den Knobelbecher rüber“, sagte einer der beiden zum Wirt und fragte mich dann: „Machst du mit? Wir spielen über 30 Runden. Wer die meisten Runden verliert, zahlt alle Deckel.“ Ich wollte nicht unhöflich sein und willigte ein. „Die Regeln sind ganz einfach. Geknobelt wird mit einem Würfel. Du entscheidest dich vorher, wie viele Würfe pro Runde du machen willst. Diese Entscheidung gilt für den ganzen Abend, und du kannst sie nicht mehr ändern. Die Augenzahlen deiner Würfe in einer Runde werden zusammengezählt. Auch von uns entscheidet sich jeder für eine Wurfzahl pro Runde. Wer in einer Runde die wenigsten Augen geworfen hat, hat sie verloren. Hast du das so weit verstanden?“ Ich nickte. „Es gibt aber noch einen kleinen Haken“, ergänzte der andere Mann. „Wenn du eine 1 würfelst, verfallen deine bisher erworbenen Augen und die Runde endet für dich sofort mit null Punkten. Also: Wie oft willst du würfeln?“ Ich überlegte nicht lange und sagte: „13 Mal.“ Meine Mitspieler nannten auch jeder eine Zahl, und dann begannen wir.

Der Wirt und die beiden Männer waren offensichtlich der Ansicht, dass damit alles gesagt sei, denn in den nächsten zwei Stunden fiel kaum noch ein Wort. Dafür aber wurde umso mehr Bier getrunken. Meine Entscheidung, pro Runde 13 Mal würfeln zu wollen, war wohl nicht optimal gewesen, denn meistens gewann einer meiner Mitspieler. Gegen elf Uhr waren dann die 30 Runden beendet, und ich hatte mit Abstand am häufigsten verloren. Wortlos schoben die beiden Männer mir ihre Bierdeckel zu, sagten „ Tschüss“ und verließen den Gasthof.

Als ich die drei Bierdeckel bezahlt hatte und auf mein Zimmer ging, fragte ich mich, für welche Zahl von Würfen pro Runde ich mich hätte entscheiden müssen, damit ich die höchstmögliche Chance zu gewinnen gehabt hätte. Aber mein Verstand war vom Bier zu sehr getrübt, um das herauszubekommen. Wissen Sie es?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung auf einer Postkarte bis zum 30. Juni 2015 an:

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bild der wissenschaft Kennwort „Cogito 6|15″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

oder per E-Mail an: cogito@konradin.de

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im September-Heft 2015 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

Sonstige Zuschriften zu Cogito bitte an: wissenschaft@konradin.de

… und das gibt es zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden 5 Exemplare des Buchs „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ von bdw-Redakteur Rüdiger Vaas ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Stephen Hawking ist der bekannteste zeitgenössische Wissenschaftler, denn seine Forschungen über den Urknall, die Eigenschaften Schwarzer Löcher und die Suche nach einer „Weltformel“ waren bahnbrechend. Auch mit exotischen Themen wie Zeitreisen und Wurmlöchern hat er sich intensiv beschäftigt. Das aufwendig illustrierte Buch gibt eine gut verständliche Einführung in Hawkings wissenschaftliches Werk und ordnet es kritisch in die moderne Physik und Kosmologie ein. Auch Hawkings Ansichten zu Religion und Naturwissenschaft werden ausführlich dargestellt und die aktuellen Forschungsfronten in Mikro- und Makrokosmos aufgezeigt. Mehr unter: www.kosmos.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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me|di|en|spe|zi|fisch  〈Adj.〉 den spezifischen Anforderungen der Medien entsprechend, mediengerecht

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Bea|nie  〈[bini:] f. 10 od. m. 6 od. n. 15; Mode〉 die Ohren bedeckende, schlaff am Hinterkopf herabhängende Strickmütze [engl.–amerikan., ”kleine, runde, eng am Kopf anliegende Mütze od. Kappe“; vermutlich zu bean, … mehr

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