Für WWF und die Gregor Louisoder Umweltstiftung hat der Fall Tessa landesweite Signalwirkung beim Kampf gegen die illegale Tötungen von gefährdeten Tierarten in Deutschland. „Immer wieder verschwinden vor allem Luchse und Wölfe spurlos. Wir konnten bisher nur spekulieren, was mit dem Nachwuchs geschah. Tessa ist ein trauriger Präzedenzfall“, so Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung. Tessa sei einer der ersten überhaupt nachgewiesenen Fälle von Wilderei auf Luchse in Deutschland. Auf das mutwillige und absichtliche Töten eines Luchses stehen bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Die Nationalparkverwaltung hat dementsprechend bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Verbände fordern für die Zukunft in solchen Fällen Spurensicherung und Ermittlungen durch entsprechend ausgebildete und sachkundige Beamte des Landeskriminalamtes nach österreichischem Vorbild.
Anlässlich ihres unnatürlichen Todes wurden außerdem die letzten lebenden Aufnahmen von Luchs-Dame Tessa (gemeinsam mit ihrem Nachwuchs) veröffentlicht. Sie entstanden im Rahmen eines vom WWF mitfinanzierten Fotofallen-Monitoring des Nationalparks Bayerischer Wald.