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LACHEN ODER LÄCHELN?

Allgemein

LACHEN ODER LÄCHELN?

Verließe man sich allein auf die Sprache, so wäre es eindeutig: Lächeln ist die kleine Form des Lachens. Im Französischen etwa sagt man „rire“ und „sourire“, was so viel heißt wie „unter-lachen“. Im Niederländischen spricht man von „ lachen“ und „glimlachen“, also vom Lächeln als einer Art Aufglimmen von Lachen. Doch die Wissenschaftler sind sich nicht sicher, ob beide Ausdrücke tatsächlich einen gemeinsamen Ursprung haben. Denn während das Lachen mit weit geöffnetem Mund und einer sichtbaren unteren Zahnreihe bei Primaten grundsätzlich in Spielsituationen auftritt, wird ein Ausdruck, der unserem Lächeln ähnelt, oft in Situationen der Unterordnung genutzt, um Aggressionen abzuwehren.

Ein typisches Beispiel sei der Streit um Früchte bei Makaken, schreibt der inzwischen pensionierte Primatenforscher Jan van Hooff von der Universität Utrecht. Wenn das überlegene Tier eine Drohung ausstoße, antworte der unterlegene Affe häufig , indem er still die Lippen schürze und bei geschlossenen Kiefern die Zähne zeige. „Das ist ein Ausdruck der Furcht“, erklärt van Hooff. „Man könnte es etwa übersetzen mit: Bitte, greif mich nicht an. Ich habe Angst vor dir und werde mich dir nicht widersetzen.“

Doch wie passt dieser Ausdruck zu unserer menschlichen Form des Lächelns als einem Ausdruck der Freude oder zumindest der Freundlichkeit? Für Jan van Hooff gibt es eine Verbindung: Er entdeckte, dass Makaken auf der indonesischen Insel Sulawesi das Lächeln auch als Friedensangebot einsetzen – etwa dann, wenn ein Männchen sich einem Weibchen nähern will. Van Hooff ist überzeugt: „Von hier ist es nur ein kurzer Weg zu einer freundlichen Bedeutung wie: Keine Angst, ich bin dir nicht feindlich gesonnen, sondern ich mag dich.“

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