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Lukrativer Ring

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Lukrativer Ring
Für ihre Uni machen US-Absolventen einiges locker. INFOS IM INTERNET: MIT-Ehemalige: http://web.mit.edu/alum/www Harvard-Ehemalige: www.haa.harvard.edu/ Stanford-Ehemalige: http://sunsite.stanford.org/SOLAR UC Berkeley-Ehemalige: http://www.alumni.berkeley.edu

Sie treffen sich vor den griechischen Säulen am Hauptgebäude des Massachusetts Institute of Techno-logy (MIT) in Cambridge, nahe Boston. Vor Jahren standen sie schon einmal hier – gerührt oder erleichtert -, um in schwarzem Talar und Barett ihre Urkunden zu Studienabschluß oder Promotion entgegenzunehmen. Nun versammeln sich die MIT-Graduierten wieder: im Rahmen offizieller Klassentreffen, organisiert von der „Alumni Association“.

Die Vereinigung der Ehemaligen zielt nicht nur aufs ge- mütliche Beisammensein. Das MIT, eine privat finanzierte Universität, spekuliert vielmehr auf Zuwendungen seiner dankbaren Absolventen. Auch staatliche Universitäten greifen zunehmend auf Spenden ihrer Ehemaligen zurück – mit einer Unbefangenheit und einem Erfolg, von dem deutsche Hochschulen nur träumen.

MIT-Graduierte dürfen einen Ring tragen, der sich von anderen verschnörkelten und mit Steinen besetzten College-Ringen durch seine solide Ausführung abhebt. Die massive Messing- und Goldlegierung zeigt das Maskottchen dieser technischen Universität: den Biber.. Der Ring ist eine hart erkämpfte Trophäe – und ein Symbol für Verbundenheit, verstärkt durch die Klassentreffen.

Die Organisatoren geben sich große Mühe, die Ehemaligen durch Dinner, Touren und Aktivitäten für Angehörige spendabel zu stimmen. Nicht nur Stars aus Hochschulszene, Industrie und Regierungskreisen werden hofiert. „Jeder zählt“, sagt Joseph Collins vom Alumni Office. „Von den Bachelors spenden 43 Prozent, von den höher Graduierten 31 Prozent. Bei den ,Ivy League`-Universitäten wie Yale und Harvard spenden im Schnitt nur 25 Prozent der Ehemaligen.“

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Im Haushaltsjahr 1996 gingen beim MIT 123,6 Millionen Dollar an Geschenken und Vermächtnissen ein. 63,4 Millionen davon kamen von Ehemaligen. In Kalifornien hat neuerdings auch die führende staatliche Universität, die University of California (UC), den finanziellen Wert ihrer Ehemaligen erkannt. Im letzten Jahr nahmen die neun UC-Filialen insgesamt 530 Millionen Dollar an privaten Spenden ein. Die führenden privaten Universitäten – Stanford an der Westküste und Harvard an der Ostküste – brachten in fünfjährigen Spendenaktionen jeweils über eine Milliarde Dollar in ihre Kassen.

Bei solchen Zahlen kann Peter Ulmer, Rektor der Heidelberger Universität, nur neidisch über den großen Teich schauen: „Den deutschen Universitäten ist es allem Anschein nach bisher nicht gelungen, durch persönliche Kontakte eine stärkere Bindung zu potentiellen Spendern zu etablieren“, kommentierte er im Uni-Blatt „Ruperto Carola“.

Auch der Versuch, Absolventen für die Mitgliedschaft in Fördervereinen zu werben, stoße auf deutliche Zurückhaltung, bemängelte der Rektor. Bei US-Absolventen hingegen sind Fördervereine beliebt, etwa die Ehemaligen-Clubs. Sie sind auf Kontaktpflege ausgerichtet. Oft helfen die Clubs Studienanwärtern, die die hohen Ausbildungskosten nicht tragen können, mit Stipendien.

MIT-Ehemalige unterhalten insgesamt 72 Clubs weltweit. Der in Nordkalifornien ist mit 1200 Mitgliedern einer der größten und aktivsten.

Manchmal fädelt Club-Organisatorin Elizabeth Seifel Exkursionen über den MIT-Ring ein. So entpuppte sich ein ringtragender Fahrgast in der U-Bahn als Bruce Tarter, Direktor der National Laboratories im nahen Livermore. Damit war ein Besuch des MIT-Clubs in dem Labor mit geheimer Rüstungsforschung besiegelt. Für andere bleibt das Labor verschlossen. Der richtige Ring ist in den USA ein „Sesam, öffne dich“.

Colleges Sie bieten ein vierjähriges Grundstudium, das mit einem Bachelor-Grad abschließt – etwa dem Vordip-lom an deutschen Hochschulen entsprechend. Colleges sind entweder unabhängige Institutionen oder in eine Universität integriert. In einigen Fächern bieten sie auch Master- oder Doktor-Titel an.

Stanford Die renommierte Universität im Silicon Valley hat einen tüchtigen Präsidenten. Der deutschstämmige Gerhard Casper betätigt sich nicht nur als Spendensammler, sondern auch als Designer.

Bruni Kobbe

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