Streß zwingt den Körper, das Schmerzempfinden zu unterdrücken. Das gilt nach einer Verletzung oder einem Unfall für Frauen wie für Männer. Frauen scheinen aber ein natürliches System mehr zu haben, mit Schmerzen fertig zu werden, fand der amerikanische Neurologe Jeffrey Mogil von der Universität Illinois in Urbana-Champaign heraus.
Mogil entdeckte bei Tierversuchen einen genetischen Unterschied zwischen den Geschlechtern, der auffällig größer ist bei Weibchen, die es im Streß besonders gut schaffen, Schmerz zu unterdrücken. Tests bei Menschen bestätigten seine These: Einige Medikamente linderten Schmerzen bei Frauen, bei Männern dagegen nicht. Diese Erkenntnis soll nun genutzt werden, Schmerzmittel speziell für Frauen zu entwickeln.
Nicola Siegmund-Schultze