Krebsgeschwulste können nur wachsen, wenn sie von Blutgefäßen mit Sauerstoff und Nährsubstanzen versorgt werden. Den Nachschub abzuschnüren, ist ein neuer Ansatz zur Therapie.
Die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren, die Angiogenese, erfolgt in einem Zusammenspiel von fördernden und hemmenden Stoffen. Hemmend wirken etwa das Angio- und das Endostatin. Im Tierversuch wurde bereits gezeigt, daß Angiostatin das Wachstum von Brust- und Hautkrebs stoppen kann.
Jetzt werden Angio- und Endostatin sowie sieben weitere Hemmstoffe der Blutgefäßbildung in klinischen Studien getestet – nicht nur gegen Krebs: An einer Bostoner Kinderklinik untersuchen Ärzte derzeit, ob die Stoffe das Wachsen sogenannter Hämangiome aufhalten können. Diese gutartigen Geschwulste entstehen durch die Wucherung von Blutgefäßen. Wachsen sie auf der Haut, können sie die Kinder entstellen, im Körperinneren sind sie oft lebensbedrohlich. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Behandlung mit den Hemmstoffen anschlägt.
Nicola Siegmund-Schultze