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Mehr als eine Frage der Bildung

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Mehr als eine Frage der Bildung

Jung, intelligent, männlich und aus dem Westen – das ist laut einer Emnid-Umfrage der typische Deutsche, der in den Tiefen des Alls unbekannte Zivilisationen wähnt. Im Auftrag von bild der wissenschaft befragte das Institut über 1000 Bundesbürger nach ihrer Meinung zu der Frage: Glauben Sie, dass es außerhalb der Erde noch weitere intelligente Lebewesen gibt? Besonders Menschen mit einem höheren Schul- und Berufsabschluss antworteten mit „Ja“ (siehe Grafik). Dieser Trend bestätigt sich beim Einkommen: Wer mehr als 2000 Euro verdient, ist eher von der Existenz Außerirdischer überzeugt. Auch Alter und Geschlecht spielen eine Rolle: Vor allem junge Menschen halten intelligentes Leben auf fernen Planeten für möglich. Und während über die Hälfte der Westdeutschen sich vorstellen kann, dass es fremde Zivilisationen gibt, sind es im Osten der Bundesrepublik erheblich weniger. Deutlich unterscheiden sich auch die Geschlechter. Unter den Männern sind die „Ja-Sager“ in der Mehrheit, bei den Frauen überwiegen die „Nein-Sagerinnen“. Prof. Rudolf Kippenhahn, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching, fühlt sich durch die Umfrage bestätigt. Er sieht in dem Ausbildungsgrad einen entscheidenden Faktor dafür, ob jemand an intelligente Lebewesen im All glaubt oder nicht. „Der weniger Gebildete denkt nicht ans Weltall“, meint er. „Wer nicht weiß, wie ein Planetensystem funktioniert, macht sich auch wenig Gedanken über außerirdische Intelligenz.“ „Das stärkere Interesse der Männer für die Naturwissenschaften“ macht der Düsseldorfer Soziologe Karl-Heinz Reuband dafür verantwortlich, dass Männer sich eher intelligentes Leben im All vorstellen können als Frauen. Warum sich gerade junge Deutsche vorstellen können, eine intelligente Lebensform unter vielen im Universum zu sein, deutet Dr. Sebastian von Hoerner, Radioastronom aus Green Bank, West Virginia, so: „Jüngere Menschen sind für ungewöhnliche Vorstellungen über Wissenschaft und Technik eher aufgeschlossen.“ Aber weshalb unterscheiden sich die Meinungen von West- und Ostdeutschen? Die Menschen in den neuen Bundesländern haben „ vielleicht andere Sorgen – echte Sorgen“, vermutet Kippenhahn. Und der Kölner Soziologe Michael Wagner meint: „In der DDR hat der Staat versucht, die Bürger weltlich zu erziehen. Esoterische Theorien und alternative Religionen, die im Westen blühen, konnten dort nie Fuß fassen. Menschen, die weltlich orientiert sind, neigen aber dazu, nur Dinge zu glauben, die sie wahrnehmen – Dinge, die sie sehen, hören oder fühlen können.“ Was weltlich orientierte und von Technik faszinierte Wissenschaftler zum Thema „Außerirdische Intelligenz“ meinen, lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 44.

Hans Groth

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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Pfahl|bür|ger  〈m. 3〉 1 〈MA〉 außerhalb der Grenzpfähle einer Stadt wohnender Bürger, dem (zur Erhöhung der Wehrkraft dieser Stadt) das Bürgerrecht verliehen worden war, Schutzbürger 2 〈fig.〉 engstirniger Mensch, Spießbürger … mehr

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