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Mit WAP ins Web – Nokia 7110

Allgemein

Mit WAP ins Web – Nokia 7110

und funktioniert’s? Auf der diesjährigen CeBIT war WAP in aller Munde. Das Wireless Application Protocol soll Internet-Feeling auch auf das winzige Handy-Display zaubern. Dabei geht es nicht um bunte Bildchen, die man anklicken kann, sondern in erster Linie um Textinformationen wie Telefonauskunft, Zugfahrplan, Wettervorhersage oder Restaurantführer. Man kann aber auch online einkaufen oder Hotels buchen (WAP-Infos: www.wap-forum.in-x.de oder 193.218.221.20/index.htm). Das erste Handy mit eingebautem WAP-Browser ist das Nokia 7110. Zu den Handy-Funktionen gibt’s nicht viel zu sagen. Das Gerät vom Marktführer ist mit seinem Schnappdeckel gut zu handhaben, die Menus sind durchdacht, das Display ist erstklassig, die Akku-Laufzeit kann sich sehen lassen. Wie der WAP-Zugang zu konfigurieren ist – darüber schweigt sich die Bedienungsanleitung leider aus. Ein Anruf bei der Nokia-Hotline bringt Klarheit: T-D1-Kunden müssen eine SMS-Nachricht mit dem Inhalt „Nokia config7110″ an die Nummer 2323 der Telekom schicken. Sekunden später klingelt das Handy und die richtige Konfiguration wird automatisch geladen – prima! Noch zwei Tastendrücke und ich bin drin. Gesurft wird mit der praktischen Roll-Klick-Taste, die quasi die Maus des PC ersetzt. „Links“ sind unterstrichen und werden wie am PC angeklickt. Mit zwei weiteren Tasten kommt man eine Ebene zurück beziehungsweise ruft Optionen auf. Ich versuche mein Glück mit der Auskunft der Bundesbahn und habe Erfolg. Die Fahrt von Stuttgart nach Friedrichshafen wird korrekt angegeben. Auch die Schwackeliste mit den Gebrauchtwagenpreisen funktioniert. Weniger gut ist der Restaurantführer. Ich wähle japanische Küche in Stuttgart und finde nichts, auch nicht die leckere Sushi-Bar, die es seit einiger Zeit hier gibt. Entgegen anderslautender Presseberichte hatte ich keine Probleme mit langen Ladezeiten oder Softwareabstürzen. Die gewählten Seiten waren immer innerhalb von wenigen Sekunden auf dem Display. Das gilt zumindest für die Angebote von T-D1, andere WAP-Dienste habe ich nicht ausprobiert. Mühsam ist die Texteingabe, die wie bei SMS-Nachrichten über mehrfaches Drücken der Tasten geschieht. Nokia-Konkurrent Ericsson hat auf der CeBIT eine Tastatur gezeigt, die man ans Handy anstecken kann. Spracherken-nung wäre eine andere Lösung, um sich nicht die Finger wund zu drücken. Daran müssen die Hersteller noch feilen. Fazit: WAP ist kein richtiges Internet. Aber für eine schnelle Auskunft unterwegs ist es ideal. Die Kosten Das Nokia 7110 kostet ohne Karte 899 Mark, mit Kartenvertrag deutlich weniger. Das Surfen mit dem Handy ist relativ teuer: In der Regel verlangen die Netzbetreiber 39 Pfennig pro Minute, was ungefähr das Zehnfache einer normalen Internet-Verbindung am PC ist. Viag-Interkom verlangt 10 Pfennig pro Minute, aber nur, wenn man zu Hause ist, unterwegs sind es ebenfalls 39 Pfennig. Die Konkurrenz Seit der CeBIT haben alle namhaften Handy-Anbieter WAP-Handys im Programm, darunter Siemens, Ericsson und Motorola. Wichtig für den Surfgenuß ist die Wahl des richtigen Mobilfunkanbieters. Alle vier großen Anbieter in Deutschland stellen ihren Kunden mittlerweile Portale mit eigenen WAP-Diensten zur Verfügung. Lassen Sie sich im Laden die Angebote und die Geschwindigkeit des Zugangs zeigen. Wichtig: Sie sind später nicht auf die Info-Dienste Ihres Mobilfunknetzes beschränkt, Sie können jede beliebige WAP-Seite im Internet anwählen. Die Alternativen Handys sind handlich, aber ihr kleines Display ist zum Surfen nicht ideal. Besser klappt es mit Stift-Organizern wie zum Beispiel dem beliebten Palm. Er besitzt eine eingebaute Infrarotschnittstelle, die mit entsprechend ausgerüsteten Handys kommuniziert. Das Handy dient dabei nur als Modem, der WAP-Browser läuft auf dem Bildschirm des Palm. Ein gutes Gespann sind der Palm V und das Siemens-Handy S-25. Für den Palm gibt es bereits WAP-Software (www.virtuacom.com/wap). Wer weder Handy noch Palm hat, dafür aber einen PC mit Internet-Zugang, findet unter wapjag.de einen virtuellen Browser, mit dem man durch WAP-Angebote surfen kann. Der Boom Für Ende des Jahres rechnen die Mobilfunknetzbetreiber mit zwei Millionen WAP-Nutzern in Deutschland. 2001 werden wahrscheinlich nur noch Handys mit WAP-Funktion verkauft. Und 2002 sollen schon mehr Handys Internetzugang haben als PC – so hoffen Handy-Hersteller und Mobilfunkbetreiber. Branchenkenner bemängeln, daß WAP wenig ausgereift und nur eine Übergangstechnologie ist. Neue Mobilfunkstandards wie UMTS mit deutlich höherer Übertragungsgeschwindigkeit werden schon bald ganz neue Möglichkeiten der Mobilkommunikation eröffnen.

Bernd Müller

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