Bilder wabern über den Schirm wie Botschaften aus dem Unterbewußtsein, eine ruhige Stimme spricht – eine passende Einstimmung für eine CD-ROM über den Begründer der Psychoanalyse. Doch bevor man mehr über Sigmund Freud, seine Arbeit und den geschichtlichen Hintergrund erfährt, muß ein Rätsel gelöst werden: Ein kleines Spiel mit Bezug zum jeweiligen Kapitel steht vor der Erkenntnis.
Auch danach ist Aktion gefragt. Man muß Gegenstände mal quer, mal senkrecht über den Bildschirm ziehen, um die Geschichte voranzubringen. Etwas schwierig ist die Orientierung, da die Kapitelüberschriften ziemlich kryptisch sind: Schloß Bellevue, Coca, Der Ring, Couch. Aber die Erkundung des Unbewußten ist schließlich auch eine Wissenschaft, bei der viel Intuition nötig ist.
Die Informationsfülle der CD ist in viele Häppchen geteilt. So klickt man sich durch Freuds Stammbaum, liest, warum er die Hypnose als Therapieform wieder verwarf und erfährt, warum er die Couch im rechten Winkel zum Sessel des Therapeuten anordnete: Er konnte es einfach nicht ertragen, acht Stunden am Tag angestarrt zu werden.
Die aufwendige CD-ROM ist ein multimediales Kunstwerk, für das man sich allerdings viel Zeit nehmen muß. Wer nach einer schnellen Informationsquelle sucht, wird enttäuscht. United Soft Media/Navigo, Windows und Mac, DM 69,90