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Mut zur Lücke

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Mut zur Lücke

Für überschüssige elektrische Energie an windigen Tagen kann man Speicher bauen. Doch das ist eine einseitige Sicht auf die Erzeugerseite. Mindestens ebenso wichtig ist es, die Verbraucherseite an die Leine zu legen. Heute schaltet jedes elektrische Gerät ein, wann es will. Das ist zum Beispiel bei der Wohnungsbeleuchtung sinnvoll – wenn man ein dunkles Zimmer betritt, sollte das Licht sofort angehen. Bei vielen Elektrogeräten ist es aber egal, ob sie sofort oder erst in einer halben Stunde angehen. Beispiel Kühlschrank oder Kühltruhe: Moderne Modelle sind so gut gedämmt, dass das Kühlaggregat auch ein paar Minuten später anspringen kann, ohne dass das Gefriergut auftaut. Könnte man das steuern, ließen sich kurzfristige Lastspitzen glätten, wie sie im Tagesverlauf etwa durch anlaufende Maschinenparks auftreten. Verbraucher, die nicht warten können, erhalten den Strom sofort und müssen dafür etwas mehr bezahlen. Wer wartet, bis die Verbrauchsspitze vorüber ist, bekommt den Strom günstiger. Solche Konzepte wurden bereits erfolgreich getestet. Dabei entscheidet ein intelligenter Stromzähler, ob die Waschmaschine waschen und der Kühlschrank kühlen darf – je nach Lastprognosen der Energieversorger. Mittlerweile geht das auch eine Nummer größer, wie E-Energy zeigt, eine von den Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt geförderte Projektfamilie. Im Teilprojekt eTelligence binden das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg und das Ilmenauer Fraunhofer-Anwendungszentrum ein halbes Dutzend Blockheizkraftwerke in Cuxhaven so ins Netz ein, dass der Energieversorger EWE in Oldenburg damit Engpässe der Einspeisung erneuerbarer Energien ausgleichen kann. Normalerweise laufen Blockheizkraftwerke wärmegesteuert, liefern also kontinuierlich Wärme und damit auch Strom nur zur Deckung der Grundlast. Die Fraunhofer-Forscher wollen die Anlagen dagegen so steuern, dass die Stromerzeugung Vorrang hat und hochfährt, wenn Bedarf und Vergütung hoch sind. Die Wärme nutzt man für ein Schwimmbad. Einen Temperaturunterschied von einem Grad bei der Wassertemperatur, weil mehr oder weniger Strom im Netz benötigt wird, merken die wenigsten Badegäste. Strom- und Wärmeproduktion können entkoppelt und thermische Energie im Megawattstundenbereich gepuffert werden. Auch Kälte lässt sich so speichern: Die Aggregate der Kühlhäuser am Cuxhavener Fischmarkt kühlen auf Vorrat.

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