Einigeln in sein Fachgebiet, das war noch nie der Fall von Dietrich Wabner. Der an der TU München lehrende Chemiker sucht das Gespräch mit Wissenschaftlern anderer Disziplinen. Rasch war er deshalb bei der Sache, als er von Bierbrauern der Technischen Universität in Weihenstephan mit einem ungewöhnlichen Problem konfrontiert wurde: Wie läßt sich die Haltbarkeit von frischem Bier einfach bestimmen? Wabner entwickelte ein Verfahren, mit dem sich ermitteln läßt, wie viele Substanzen Bier enthält, die einer Alterung durch Lichteinfall und Sauerstoff entgegenwirken. „Selbst geringe Geschmacksveränderungen lassen sich auf diese Weise feststellen“, schwärmt der Chemiker. Jetzt soll sein Verfahren eingesetzt werden, um Qualität und Haltbarkeit von Bier automatisch zu kontrollieren und zu untersuchen, wie sie sich verbessern lassen. Wabner will demnächst auch die Ausgangsprodukte des Bieres – Gerste und Maische – unter die Lupe nehmen und sein Verfahren auf die Haltbarkeit anderer Lebensmittel wie Obstsaft und Wein ausdehnen.
Dietrich Wabner