Die Kalkskelette von Korallen wachsen ausschließlich bei Nacht: Zwischen Dämmerung und Morgengrauen legen sie im Durchschnitt 15 Mikrometer pro Stunde zu, wie australische Forscher vom Institute of Marine Science in Townsville mit Lasermessungen am Great Barrier Riff vor der australischen Küste herausfanden. Die Geweihkorallen „Acropora grandis“ wuchsen kurz vor Sonnenuntergang sogar bis zu 35 Mikrometer pro Stunde.
Um das Wachstum der Korallen zu bestimmen, befestigten die australischen Wissenschaftler eine Referenzplatte über einem Zweig der Koralle und schossen auf sie einen Laserstrahl: Beim Wachsen veränderte sich der Abstand zur Referenzplatte meßbar.
Mit den neuen Ergebnissen widerlegen die Forscher vom Institute of Marine Science in Townsville die bisher allgemein akzeptierte These, daß die Photosynthese der in Korallenriffen angesiedelten Algen das Wachstum stimuliert. Offenbar sorgen die Algen jedoch dafür, daß die Korallenskelette sich verdichten.
Da Korallen sehr empfindlich auf Umweltschadstoffe in ihrer unmittelbaren Umgebung reagieren und dadurch langsamer wachsen, läßt sich mit Hilfe des neuen Laser-Meßverfahrens auch die Wasserqualität bestimmen.