Die natürlich vorkommenden Eiweißmoleküle Endostatin und Angiostatin sollen helfen, den Krebs zu besiegen. Die Forschungssubstanzen aus den Labors von Judah Folkman vom Kinderkrankenhaus in Boston lassen sich mittlerweile gentechnologisch herstellen und hemmen die Angiogenese – die Bildung neuer Blutgefäße, auf die die Krebsgeschwulst bei ihrem bösartiges Wachstum angewiesen ist. Der Tumor wird so vom Nachschub an Nährstoffen abgeschnitten und ausgehungert.
In Versuchen an Mäusen verschwanden selbst große Tumoren nach einigen Wochen. Rückfälle gab es nicht, und die Entwicklung einer Resistenz, wie sie bei herkömmlichen Zytostatika häufig auftritt, blieb aus, da der Tumor nicht direkt attackiert wurde. Zum Jahresende wollen die Bostoner Forscher die erste klinische Studie an 30 Patienten starten.
Martin Baumgärtner