Dreidimensionale Schnittbilder der Netzhaut, die ohne Risiko für den Patienten aufgenommen werden, eröffnen neue Möglichkeiten bei der Behandlung einer drohenden Erblindung. Die „Optische Kohärenz-Tomographie“ wurde von der amerikanischen Humphrey Division des deutschen Unternehmens Carl Zeiss entwickelt. Der Hintergrund des Augapfels wird dabei mit infrarotem Licht abgetastet, für das die Netzhaut teilweise durchlässig ist. Das zurückgestreute Licht wird interferometrisch mit Computerhilfe ausgewertet. Die Netzhaut kann so auf Schnittbildern bis in 25 Mikrometer Tiefe abgebildet werden.
Das neuartige Verfahren läßt sich bei Glaukomen, diabetischer Retinopathie und altersbedingter Netzhaut-Degeneration anwenden. Wegen der hohen Genauigkeit der Bilder können sie auch die Wirkung therapeutischer Maßnahmen sichtbar machen, die sich bislang kaum überprüfen ließen.