Ein internationales Forscherteam um Tim White von der University of California in Berkeley hat in Äthiopien die bisher ältesten Reste des anatomisch modernen Homo sapiens ausgegraben: die Schädel zweier Erwachsener und eines Kindes. Die Anthropologen schätzen das Alter der Knochen auf etwa 160000 Jahre. Bisherige Funde konnten lediglich auf gut 100000 Jahre zurückdatiert werden. Die Wissenschaftler ordneten die jetzt entdeckten Fossilien einer neuen Unterart des Homo sapiens zu, dem Homo sapiens idaltu. Für White sind die Schädel das bisher fehlende Bindeglied zwischen dem frühem afrikanischen und dem modernen Menschen: „Sie weisen ursprüngliche und moderne Merkmale auf – weit auseinander stehende Augen, ein großes Gehirn und ein flaches Gesicht.“ Der neue Fund untermauert die so genannte Out-of-Africa- These. Sie besagt, dass sich der moderne Mensch in Afrika entwickelt hat und von dort in der ganzen Welt ausbreitete.
Hans Groth