Das Abgas von Dieselmotoren enthält die stark krebserregende chemische Verbindung 3-Nitrobenzanthron. Das haben japanische Wissenschaftler um den Chemiker Hitomi Suzuki von der Universität Kyoto nachgewiesen. Die Forscher vermuten, daß die Substanz für die Häufung von Lungenkrebs in besonders verkehrsreichen Regionen verantwortlich ist.
Tests an Bakterienkulturen ergaben, daß 3-Nitrobenzanthron das Erbgut stärker schädigt als alle anderen bekannten Mutagene. Außerdem verändert es die Struktur der Chromosomen in den Blutzellen von Mäusen.
Vermutlich bildet sich die gefährliche Verbindung durch eine chemische Reaktion von Ketonen, die bei der Dieselverbrennung entstehen und an Rußpartikeln im Abgas haften, mit Stickoxiden aus der Luft. Verschmutzte Stadtluft mit einem besonders hohen Gehalt an Stickoxiden begünstigt daher die Entstehung des Giftstoffs.