Das glaube ich nicht
StephEn Hawking, 68, ist wohl der bekannteste lebende Wissenschaftler. Populär ist er nicht zuletzt deshalb, weil sich in ihm auf atemberaubende Weise ein großer Geist mit einer tragischen Behinderung verbindet. Soeben ist Hawkings neues Buch „ Der große Entwurf“ zeitgleich auf Englisch und Deutsch erschienen. Schwer zu sagen, ob diesem Werk noch ein weiteres aus seinem einzigartigen Diktiercomputer folgen kann. Der gebürtige Oxforder und spätere Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls in Cambridge – den schon Isaac Newton innehatte – erklärt vielleicht ein letztes Mal die Welt. bdw-Astronomieredakteur Rüdiger Vaas, der Hawking seit 2001 mehrfach getroffen und über „Hawkings neues Universum“ ein vielbeachtetes Buch geschrieben hat, stellt Ihnen in der aktuellen Titelgeschichte die Weltsicht des Granden der Kosmologie vor. Vaas hat aber auch ein erstaunliches Defizit in „ Der große Entwurf“ aufgedeckt. Zur zentralen Frage steht nämlich kaum etwas drin: Wie war das mit dem Urknall? Dabei hat Hawking hier längst intensiv weitergedacht – lesen Sie in dieser Ausgabe, was genau. Ich bin mir sicher, dass dieses intellektuelle Abenteuer Sie reizen wird. Viel Spaß bei der Erweiterung Ihres Erkenntnishorizonts!
Nicht so sicher war ich mir, als wir in der Oktoberausgabe 2009 eine Leserjury für den „Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft“ ausschrieben. Dabei boten wir unseren langjährigen Abonnenten an, Artikel von frisch Promovierten auf Verständlichkeit zu prüfen. Auf 60 Publikumsjuroren hatten wir in unseren kühnsten Träumen gehofft. Tatsächlich eingegangen sind dann 176 Bewerbungen – und das für eine Sache, die hohes Engagement erfordert! 10 Arbeiten zu je 9000 Zeichen mussten in wenigen Wochen begutachtet werden. Meine Hochachtung gilt allen Mitgliedern der Leserjury: Sie haben ihre Aufgabe mit Bravour erledigt.
Sowohl in den Neurowissenschaften (mit Janina Zimmermann) als auch in der Physik (mit Adrian Wertz) wurden in der Endrunde dann junge Akademiker ausgezeichnet, die auch bei unseren Abonnenten vorne lagen. Mehr über die preisgekrönten Artikel und deren Autoren lesen Sie im beiliegenden bild der wissenschaft-plus. Die starke Resonanz beim letzten Wettbewerb hat uns ermutigt, die Leserjury 2011 erneut auszuschreiben. Alles über Bedingungen, Termine und die in Aussicht stehenden Preise erfahren Sie auf der Seite 15. Auch bei der Klaus Tschira Stiftung sieht man das Engagement der bdw-Leser mit Freude und Erleichterung. Denn die Ausschreibung motiviert inzwischen so viele frisch Promovierte, ihre Doktorarbeit für die Öffentlichkeit in einer kurzen und verständlichen Fassung wiederzugeben, dass die Fachjuroren den Andrang kaum noch bewältigen können. Und Arbeiten, die von bdw-Abonnenten als unverständlich ausgesondert werden, brauchen ja niemandem mehr vorgelegt zu werden.
Die Dankschreiben und Preise für die Mitwirkung bei der Leserjury 2010 sind längst versandt. In diesen Tagen haben die Juryteilnehmer die Gelegenheit, an der Preisverleihung und am anschließenden Empfang teilzunehmen. Dabei haben sie auch die Chance, mit den Ausgezeichneten, dem Stifter Klaus Tschira und den Leuten von bild der wissenschaft ins Gespräch zu kommen. Ein feines Geschenk für einen Abonnenten – finden Sie nicht auch?
