Das glaube ich nicht
Über vier Millionen Arbeitslose sind in Deutschland gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres haben sie eine Hoffnung mehr: Das Arbeitsamt bietet offene Stellen nun auch im Internet an http://www.arbeitsamt.de. Rund 200000 Annoncen kann man sich nach Beruf und Region sortiert anzeigen lassen. Wie ernst das Internet als Medium für die Stellenvermittlung genommen wird, zeigen die 20000 bis 30000 Besucher pro Tag. “Wir sind optimistisch, daß wir die guten Vermittlungsquoten, die wir bereits mit unseren stationären Datenbanken in den einzelnen Arbeitsämtern hatten, auch auf das Internet übertragen können – 1995 waren es immerhin 500000”, meint Udo Karlsberg von der Bundesbehörde. Inzwischen werde darüber nachgedacht, die Möglichkeiten der Arbeitsuchenden für eigene Online-Anzeigen auszubauen.
Einen Schritt weiter geht die Zahnradfabrik in Friedrichshafen http://www.zf-group.de. Das weltweit agierende Unternehmen rekrutiert inzwischen fast seine gesamten Nachwuchs-Führungskräfte über das weltweite Datennetz. “Beim diesjährigen Bewerbungsverfahren erhielten wir rund 1200 Zuschriften über das Internet und nur noch etwa 125 auf klassischem Weg”, vermeldet der Unternehmenssprecher Daniel Baumann. Zuerst mußten die Bewerber ein dreistufiges Online-Auswahlverfahren durchlaufen, bevor sie zu persönlichen Gesprächen und Tests eingeladen wurden. Baumann: “Dabei bedeutet eine Bewerbung per Internet in unserem Unternehmen einen ganz klaren Pluspunkt.” Er ist davon überzeugt, daß sich die neuen Kommunikationstechnologien auch in anderen Unternehmen für die Mitarbeitergewinnung durchsetzen werden.
Sebastian Jutzi
