Das Ozonloch über der Antarktis war im August mit 20 Millionen Quadratkilometern zweimal so groß wie Europa. Das ist ein neuer Rekord, denn eine solche Ausdehnung erreichte es früher erst Ende September. „Die Ozonschicht war um 20 Prozent reduziert. Das ist der niedrigste Augustwert seit Beginn der Messungen 1980“, sagte Rumin Bojkov, Ozonexperte der Weltwetterorganisation in Genf. 1997 war die Ozonkonzentration in dieser Jahreszeit um 15 Prozent verringert.
Mitverantwortlich für den Schwund sind die ungewöhnlich niedrigen Temperaturen in der Stratosphäre, die den Abbau der Ozonschicht durch die Fluorchlorkohlenwasserstoffe beschleunigen. Zwar haben die westlichen Industrieländer ihren jährlichen Verbrauch dieser Chemikalien von einer Million Tonnen 1986 auf heute 15000 Tonnen gesenkt. In Osteuropa wurde die Produktion des Ozonkillers aber noch nicht hinreichend reduziert.