Wer sich Gedanken über Gebilde außerhalb unseres Universums macht, ist kein Fantast, solange er nicht behauptet, diese Dinge müssten tatsächlich existieren. Aber die Menschen lechzen nach Fantasiewelten, Visionen, sogar in der Astrophysik! Die konkrete Welt ist vielen zu nüchtern, kalt, mit zu vielen Mängeln behaftet.
Karl Popper ließ alles, was Menschen sich ausdenken können, als Teil seiner „Dritten Welt“ gelten. Dort „befindet sich“ alles, was so wenig real existiert wie etwa die Zahl Eins. Damit kann der menschliche Geist wunderbar arbeiten und durchaus reale Ergebnisse bewerkstelligen. Das trifft auch auf die Universen zu, die so wenig existieren, dass wir nie eine Nachricht von ihnen bemerken werden.
Kant hätte Gedankengebilde von Universen ebenso wie die Ideen Platons in die Metaphysik verwiesen, wo ihre konkrete Existenz weder bewiesen noch widerlegt werden kann, wie religiöse Wahrheiten. Lassen wir das alles in der Dritten Welt Poppers blühen. Wir dürfen uns sogar freuen am Schneewittchen, dem Dominant-Sept-Akkord, dem Lehrsatz des Pythagoras, dem „Panther“ von Rilke und den Chören der Engel.
Manfred Karmann, per E-Mail
Überleben – Ist die Menschheit unsterblich?
Titelgeschichte Heft 3/2014
Die Optimisten scheinen unsterblich zu sein! Ein Optimist lebt angenehmer als der Rest der Welt, kann aber sich und andere nicht immer adäquat auf Gefahren einstellen. Viele Lebewesen in den Reichen der Tiere, Pflanzen, Bakterien und Porozoen sind erheblich resistenter gegen natürliche und anthropogene Umweltveränderungen als wir Menschen. Auch die Opfer von Hiroshima dürfen und wollen wir nicht ignorieren. Die jetzigen Einwohner der Stadt sind wohl zum geringsten Teil ihre direkten Nachkommen.
Mit unseren steigenden technischen Möglichkeiten steigen auch die Gefahren der Veränderungen von Luft, Wasser und Böden. Wir bleiben trotz Technik immer biologische Wesen. Ignoranz und Selbstverherrlichung des Menschen sind keine guten Ratgeber für die Zukunft! Nach vielen euphemistischen Äußerungen widmen Sie gerade mal zweieinhalb Zeilen am Schluss dem kritischen Nachdenken.
Dr.med. Werner Rusche, per E-Mail
Schnellstart in Norw-E-gen
Heft 4/2014
Es stimmt zwar, dass fast der gesamte Strom in Norwegen aus Wasserkraft und daher CO2-neutral erzeugt wird. AberNorwegen kann sich nur deshalb die kräftigen Subventionen für Elektroautos leisten, weil das Land durch den Verkauf von Erdöl und Erdgas sehr reich geworden ist. Man müsste konsequenterweise die entsprechenden CO2-Emissionen in der Gesamtrechnung berücksichtigen.
Es steht außer Frage, dass es ohne diese Subventionen keinen Boom der Elektroautos in Norwegen geben würde. Man sieht an den konventionellen Pkws, dass die Norweger keineswegs zu sehr sparsamen Modellen neigen. Vielleicht gibt man sich gern klimafreundlich, wenn die eigene Kasse stimmt und die Umwelt außerhalb Norwegens belastet wird. Norwegen bleibt aber vom Klimawandel nicht ausgenommen, sondern wird besonders stark leiden, weil ein sehr großer Teil der Bevölkerung in Küstennähe wohnt.
Philipp Helbig, per E-Mail
bdw-Spezial Urknall
Zu der Sonderausgabe „Urknall“ kann ich Ihnen nur gratulieren. Sie ist außergewöhnlich interessant. Ich habe diese Ausgabe von der ersten bis zur letzten Seite mit großem Interesse und mehrfach gelesen. Nicht alles habe ich verstanden, vor allen Dingen, wenn es sehr theoretisch wurde. Aber vieles hat mich weitergebracht. Es ist bemerkenswert, was in den letzten 100 Jahren alles an Neuem hinzugekommen ist.
Norbert G. Müller, per E-Mail