Ist das Tragen von Pelz wieder „in“?
In den letzten Jahren geht der Trend deutlich nach oben, speziell Pelzbesätze und -accessoires sind gefragt. In den 1980er-Jahren kam es zu einem gravierenden Einschnitt im Absatz von Pelzen. Die Tierrechtler traten die Robbenkampagne los – und von da an hatten Pelze einen schlechten Ruf. Heute produzieren wir weltweit wieder etwa 60 Millionen Pelze im Jahr.
Ist es schwer, Pelztierzüchter zu sein?
Der ideologische Graben in der Bundesrepublik ist tief. Es gibt noch immer sogenannte Befreiungsaktionen, bei denen die Nerze von radikalen Tierschützern nachts rechtswidrig aus ihren Käfigen geholt werden. Und die Öffentlichkeit steht daneben und klatscht Applaus.
Ist die Kritik der Tierrechtler völlig ungerechtfertigt?
Natürlich müssen bei der Pelzproduktion Tiere sterben. Aber Tiere sterben auch, wenn wir Hähnchen essen. Den Tieren ist es egal, ob sie gegessen oder als Mantel getragen werden. Wir produzieren aus den Abfällen der menschlichen Nahrungskette hochwertige Wirtschaftsgüter, die sich voll in den biologischen Kreislauf integrieren.
Wie sehen Sie die Zukunft der Pelztierzucht in Deutschland?
Die neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vom November 2006 stellt Anforderungen, die jeden Betrieb unrentabel machen. Das kommt einem Berufsverbot gleich. Und das ist von nicht gut informierten Kreisen der Politik auch gewünscht. So hat die Pelztierzucht in Deutschland keine Zukunft.
Was werden die Pelztierzüchter machen?
Sie werden ins Ausland abwandern. Dann sind wieder an die 10 000 Arbeitsplätze weg. In Griechenland zum Beispiel wird die Pelztierzucht mit EU-Geldern gefördert.