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„Planetenjäger“ von Reto Schneider

Allgemein

„Planetenjäger“ von Reto Schneider
Als im Herbst 1995 zwei Astronomen nach langer Suche endlich neue Planeten aufspürten, reagierten Öffentlichkeit und Forschung höchst aufgeregt. Der Schweizer Wissenschaftsjournalist Reto Schneider hat eine fesselnde Reportage über die menschliche Seite der Wissenschaft geschrieben.

Die Entdeckung lag offenbar „in der Luft“ – schließlich suchen bis heute Forschergruppen auf der ganzen Erde intensiv nach Planeten jenseits des Sonnensystems. Denn solche Planeten gelten als die wenigen Orte im All, auf denen außerirdisches Leben überhaupt möglich ist.

Daß es schließlich zwei Schweizer Astronomen waren – Michel Mayor und Didier Queloz -, die im Herbst 1995 fündig wurden, war sicher mehr oder weniger Zufall.

Ein Glücksfall dagegen war, daß der Schweizer Wissenschaftsjournalist Reto Schneider wenig später die Geschichte dieser „Planetenjagd“ zur Grundlage für einen spannenden Report machte.

Sorgfältig recherchiert und geschickt auf mehreren Handlungsebenen inszeniert, beschreibt er, was seinerzeit geschah. Er enthüllt die Strategien der konkurrierenden Forschergruppen – ihre wissenschaftliche Arbeit, aber auch ihre Geheimhaltungstricks – und läßt den Leser so zum Augenzeugen einer Entdeckung werden, deren Tragweite atemberaubend sein könnte.

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Was Reto Schneiders Reportage lebendig macht, sind die erfreulich menschlichen Züge der Wissenschaftler. Er schildert, wie sie von Selbstzweifeln geplagt werden oder wie das schlechte Wetter – ausgerechnet zu der Zeit, als sie es dringend für nötige ergänzende Messungen brauchten – sie nervös macht, weil es ihre Arbeit unnötig verzögert. Er zeigt, wie die Wissenschaftler irritiert vor Ergebnissen stehen, die allen bisherigen Vorstellungen über den Aufbau eines Planetensystems kraß widersprechen. Was nun? Wen können sie zu Rate ziehen, ohne zuviel über ihr großes Geheimnis zu verraten, das sie den Kollegen gerne möglichst hieb- und stichfest präsentieren möchten?

Wie zu erwarten, ließen sich nicht alle Astronomen von den Indizien überzeugen. Im Februar 1997 forderten Gutachter eine andere Erklärung der Messungen – angeblich, weil die Ungenauigkeit der Beobachtungen gar keine Hinweise auf die Existenz von Planeten zulasse. Schneider hat allerdings seine Zweifel an diesen „Zweifeln“, denn er kennt die Verflechtungen der Kritiker mit konkurrierenden – unterlegenen – Forschergruppen und damit ihre Befangenheit.

Spannung herrscht in diesem Buch bis zur letzten Seite. Und daß der Leser ganz nebenbei eine Menge über Astronomie lernt, das merkt er vielleicht erst am Schluß.

Reto Schneider PLANETENJÄGER Die aufregende Entdeckung fremder Welten Birkhäuser Basel, 1997 280 S., DM 49,80

Hermann-Michael Hahn

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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