Fast jeder dritte Bundesbürger leidet unter einer Allergie. Am häufigsten ist Heuschnupfen, ausgelöst durch Blütenpollen, gefolgt von Tierhaar-Allergien, Überempfindlichkeit gegen Sonnenstrahlung, Nahrungsmittel und Hausstaubmilben.
Dr. Jörg Kleine-Tebbe von der Universität Leipzig hat zu diesem Thema einen informativen, gut verständlichen Patienten-Ratgeber geschrieben. Auf 130 Seiten erklärt er die einer Überempfindlichkeit zugrunde liegenden Reaktionsmechanismen des Immunsystems, beschreibt die verschiedenen Symptome, nennt die wichtigsten Auslöser von Allergien und erläutert Therapieformen.
Kleine-Tebbe sagt, wie man als Hausstaub-Allergiker der Hausstaubmilbe, einem Dauerbewohner von Betten, Böden aus Textilfasern und Kissen, das Leben schwer machen kann. Stofftiere von allergiegefährdeten Kindern zum Beispiel sollten regelmäßig bei 60 Grad Celsius gewaschen werden und gelegentlich eine Woche in der Tiefkühltruhe verbringen. Das zwingt Milben in die Knie – und schon die Reduktion der Allergen-Menge kann Symptome mildern.
Hilft vorbeugen nicht, muß therapiert werden. Der Allergologe erläutert die bewährten Verfahren inklusive der Desensibilisierung und therapeutischer Sofortmaßnahmen. Auf alternative Behandlungsmethoden weist er ebenfalls hin. Ein Adressenverzeichnis im Anhang hilft weiter. Allerdings: Die Lichtallergie, die durch UV-Strahlen ausgelöst wird, bleibt im dunkeln. Der Autor erwähnt sie nicht einmal.
Jörg Kleine-Tebbe POLLEN, MILBEN UND CO. Was tun bei Allergien? Medpharm Scientific Publ. Stuttgart 1997 136 S., DM 12,80
Nicola Siegmund-Schultze