Aus stillgelegten Bergwerken im Ruhrgebiet entweichen täglich bis zu 1000 Kubikmeter Grubengas. Das Gemisch aus den Treibhausgasen Methan und Kohlendioxid sowie aus Stickstoff kann jetzt umweltschonend zur Energiegewinnung genutzt werden. Zwei Pilotkraftwerke in Herne und Lünen wurden unlängst vom Fraunhofer-Institut UMSICHT (Umwelt-, Sicherheits-, Energietechnik) im hessischen Oberhausen vorgestellt. Über Saugeinrichtungen wird das Gas aus alten Schächten in ein Blockheizkraftwerk geleitet und in Strom und Wärme umgewandelt. Methan verbrennt dabei zu weniger klimaschädlichem Kohlendioxid. Die Versuchsanlagen erzeugen zusammen 870 Kilowatt. Verlassene Bergwerke gibt es weltweit in großer Zahl. Allein im Ruhrgebiet verdunsten jährlich 120 Millionen Kubikmeter Methan aus dem Untergrund. Damit könnten 66500 Haushalte einer Kleinstadt mit Energie versorgt werden. In China, schätzen Fachleute, betragen die Emissionen des Gases pro Jahr 20 Milliarden Kubikmeter.
Rüdiger Vaas