Norwegische Forscher haben in der arktischen Inselgruppe Spitzbergen hohe Konzentrationen von Radioaktivität in Vogelkot und Pflanzen gefunden. Die Wissenschaftler maßen am entlegenen Kongsfjord bis zu zehnmal höhere Konzentrationen der Radioisotope Radium-226 und Cäsium-137 als auf der anderen Seite des Archipels. Dowdall vermutet, dass die Seevögel in der – östlich der Barents-See gelegenen – Kara-See verstrahlte Fische und Krustentiere gefressen hatten. Die Belastung dort stammt wahrscheinlich aus Atomversuchen der früheren UdSSR und aus versenkten radioaktiven Abfällen. Die Forscher warnen davor, dass die verstrahlten Hinterlassenschaften in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Der Vogelkot ist in der Arktis ein wichtiger Dünger für Pflanzen. Und diese sind wiederum die Nahrung von Rentieren, deren Fleisch von Menschen gegessen wird.
Hans Groth