Häufige Szenen mit Rauchern in Filmen sind ein wesentlicher Grund für Jugendliche, später selbst zur Zigarette zu greifen. Das belegt erstmals eine Studie amerikanischer Forscher um Madeline Dalton von der Dartmouth Medical School in Hanover im US-Bundesstaat New Hampshire. 1999 fragten sie 2600 Schulkinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren, die noch nie geraucht hatten, ob sie einen oder mehrere von 50 populären Filmen kannten. Die Filme waren je nach Anzahl der Rauchszenen in verschiedene Kategorien aufgeteilt. Bei erneuten Befragungen in den Jahren 2000 und 2001 hatten zehn Prozent der Jugendlichen zumindest einmal eine Zigarette probiert. Dabei griffen die Seher „ rauchfreundlicher“ Filme fast dreimal so häufig zum Glimmstängel wie diejenigen, die nur Filme mit wenigen Rauchszenen gesehen hatten. Dieser Effekt war unabhängig von anderen Faktoren wie Zigarettenwerbung, Rauchen im Freundeskreis oder in der Familie. Dalton: „Der Tabakkonsum in Filmen hängt eng mit dem Raucheinstieg bei Heranwachsenden zusammen. Sie werden besonders von rauchenden Filmstars animiert, die besonders cool und abgebrüht wirken.“ Dalton setzt sich jetzt dafür ein, Filme mit vielen Rauchszenen nicht für Jugendliche freizugeben.
Hans Groth