Wenn die Umlaufperioden zweier Himmelskörper in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen, dann beeinflussen sich die beiden stark. Im Planetoidengürtel zwischen Mars und Jupiter gibt es mehrere Lücken, die auf solche Resonanzen zurückgehen. Gelangt ein Planetoid in eine dieser Lücken, verzerrt Jupiters Anziehungskraft die Bahn langsam vom Kreis zur Ellipse. Früher oder später gerät der Planetoid auf Kollisionskurs mit einem Planeten, fällt in die Sonne oder wird aus dem Sonnensystem herausgeschleudert.
Resonanzen können aber auch eine stabilisierende Wirkung haben. So befindet sich Pluto in einer 3-zu-2-Resonanz mit Neptun. Obwohl sein Sonnenabstand teilweise geringer ist als der von Neptun, kommt er dem Eisriesen nie zu nahe. Immer wenn Pluto sich dem Neptun-Orbit nähert, befindet sich der Planet gerade in sicherer Entfernung. Die Jupiter-Monde Io, Europa und Ganymed sind ebenfalls in einer Resonanz gefangen, das Verhältnis ihrer Umlaufzeiten beträgt 1 zu 2 zu 4. Dadurch heben sich die Störungen gegenseitig auf.