Vor der Transplantation gesunder blutbildender Stammzellen wurde das kranke Knochenmark von Leukämiekranken bisher durch eine starke radioaktive Bestrahlung oder eine hochdosierte Chemotherapie völlig zerstört. Doch eine niedrig dosierte Strahlung, die mit geringeren Nebenwirkungen verbunden und damit auch für ältere, empfindlichere Menschen geeignet ist, scheint zu genügen. “Unseren Patienten fallen nicht einmal mehr die Haare aus”, sagt Rainer Storb vom Fred Hutchinson Cancer Research Center im amerikanischen Seattle, der die neue Therapie mit israelischen Kollegen zur Zeit klinisch erprobt.
Nach der Strahlentherapie erhalten die Patienten Stammzellen eines gesunden Spenders und Medikamente gegen die Abstoßreaktion. Innerhalb einiger Wochen ersetzen die neuen Zellen die kranken – und verdrängen damit auch die Leukämie. An der Hadassah-Universitätsklinik in Jerusalem wurden 21 von 26 Leukämiepatienten auf diese Weise geheilt.