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Schnupfenviren mögen keine nasse Kälte

Allgemein

Schnupfenviren mögen keine nasse Kälte

Über 200 unterschiedliche Virenstämme können einen Schnupfen auslösen, und sie alle sind ausgezeichnet an die Bedingungen in den oberen Atemwegen angepasst. Sie umgehen geschickt die diversen Barrieren des Immunsystems.

Die Inkubationszeit eines Schnupfens liegt zwischen wenigen Stunden und einer Woche. Wer also bei einem Konzert neben einer niesenden Schnupfennase gesessen hat und nach fünf Tagen keine Symptome spürt, ist deshalb noch nicht auf der sicheren Seite.

Bei den Risikofaktoren für Schnupfen denken die meisten Menschen an nasskaltes Schmuddelwetter. Doch im Herbst und Winter haben Erkältungen nur deshalb Saison, weil die Menschen dann häufiger in Räumen zusammensitzen, sodass die Keime über Niesen, Husten und bloßes Ausatmen leichter von einem zum anderen wechseln können. Im Winter produziert der Mensch zudem weniger Vitamin D – das für diverse Funktionen des Immunsystems nötig ist.

Tatsächlich scheint feuchtes Wetter für Schnupfenviren ungünstig zu sein. So ermittelte ein Forscherteam der Mount Sinai School of Medicine in New York, dass sich die meisten Neuinfektionen bei relativ geringer Luftfeuchtigkeit von 20 bis 35 Prozent und einer Umgebungstemperatur von 5 Grad Celsius entwickeln. Bei über 80 Prozent Feuchtigkeit kam es hingegen zu keinen Neuinfektionen, unabhängig von der Temperatur. Studienleiterin Anice Lowen vermutet, dass die hohe Ansteckungsgefahr bei niedriger Luftfeuchtigkeit mit der Tröpfchengröße zu tun hat: Möglicherweise werden die Tröpfchen, in denen die Viren von einem Menschen zum nächsten gelangen, dann kleiner und können dadurch länger in der Luft zirkulieren. Außerdem trocknen die Schleimhäute der Atemwege leichter aus, sodass kleine Verletzungen entstehen, die den Mikroorganismen das Eindringen erleichtern.

Lowen empfiehlt zur Vorbeugung von Erkältungen eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius und Feuchtigkeitswerte von 50 bis 80 Prozent. Dies schafft schlechte Transportbedingungen für die Viren, aber gute Arbeitsbedingungen für die Schleimhäute der Atemwege. Einen Impfstoff gegen Erkältungen gibt es leider nicht.

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