Ein Vogelschwarm-Modell wurde erstmals 1986 in den USA im Rechner erstellt. Computertechnisch war die Simulation von Craig Reynolds ein Meilenstein, doch der Schwarmforschung half sie nicht weiter. Sie diente lediglich dazu, in Filmen Schwärme darzustellen.
Das 3D-Modell, das der römische Physiker Andrea Cavagna mit seinem Team erarbeitet hat, gibt dagegen die Realität wieder. Der Italiener hat mit dem Computer auf Fotografien der römischen Vogelschwärme nach Mustern gesucht. Bis zu 50 Vögel bildeten die Grundlage für ein solches Muster. Für das sogenannte Matching identifizierte der Computer das Muster auf einem Kamerabild und suchte es dann auf dem Bild einer zweiten Kamera daneben. Das menschliche Gehirn fahndet übrigens ganz ähnlich nach Mustern in der Menge. Mit einem weiteren Algorithmus wurde für jeden Einzelpunkt – also für jeden Vogel – berechnet, wo sich die nächsten Nachbarpunkte befanden.
Bei der römischen Untersuchung waren drei Kamerapaare im Einsatz, acht Sekunden Schwarmverhalten wurden aufgezeichnet. Damit hatte man zum ersten Mal überhaupt Daten von Schwärmen mit mehreren Tausend Staren erfasst. Davor beruhte die Schwarmforschung auf Laborversuchen und auf Beobachtungen kleinerer Gruppen.