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Singende Flammen

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Singende Flammen

„Manches, was wissenschaftlich anfängt, kann schon mal musikalisch enden“, sagt Dr. Georg Müller. Eigentlich wollte der 33jährige Physiker in seiner Doktorarbeit über nichtlineare Dynamik Maschinen entwickeln, in denen Druckunterschiede nicht mehr durch Ventile, sondern mit Hilfe schwingender Luft erzeugt werden. Ganz nebenbei entstand so ein ungewöhnliches Musikinstrument.

Es besteht aus einem Metallrohr, das durch Längslamellen zweigeteilt ist. Auf der einen Hälfte des Rohres werden die Lamellen erhitzt, auf der anderen Hälfte durch Wasser gekühlt. Da die Lamellen aus schlecht wärmeleitendem Edelstahl bestehen, erfolgt der Wärmefluß von der heißen auf die kalte Seite über die umgebende Luftschicht. Bei ausreichend hoher Temperatur beginnt die Luft zu schwingen. „Der Ton ist so laut, daß man nicht einmal einen Verstärker braucht“, sagt Werner Lauterborn, Professor an der Universität Göttingen und Doktorvater von Georg Müller.

Durch kleinere Umbauten brachte Müller seinem Instrument Flöten- und Posaunentöne bei. Einige Musikstücke nahm er auf und stellte sie ins Internet (http://www.physik.tu-darmstadt.de./~mueller/diss). Für ein richtiges Livekonzert seien die Instrumente allerdings zu unhandlich, räumt Müller ein.

Daran mag es wohl gelegen haben, daß sich auch andere Entwürfe dieser Klangerzeugung nicht durchsetzen konnten – „singende Flammen“ gibt es nämlich bereits seit 200 Jahren.

Inzwischen spielt der Hobbymusiker nur noch auf seinem Kontrabaß. Seit er in der Mobilfunkbranche arbeitet, hat er mit den musikalischen Maschinen nichts mehr zu tun.

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Georg Müller

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