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SONNE UND WIND ENDLICH GEBÄNDIGT

Allgemein

SONNE UND WIND ENDLICH GEBÄNDIGT

Wenn Strom aus Windrädern in der Nordsee wie geplant über circa 1000 Kilometer als Wechselstrom in Hochspannungsleitungen nach Süddeutschland transportiert wird, ergeben sich Verluste von etwa 30 Prozent. Pumpspeicher und Druckluftspeicher haben Verluste von circa 40 Prozent. Wird die Stromenergie thermisch gespeichert und mithilfe von Dampfkraftwerken zurückgewonnen, so ergeben sich noch weit höhere Verluste.

Beim Kunden kommen also nur 40 Prozent oder weniger an. Abgesehen von den riesigen Kosten für die Verluste müssen auch die immensen Investitionen für Leitungen, Transformatoren und Speicher einschließlich Infrastruktur letztlich vom Verbraucher getragen werden. Das müssen Sie nicht nur den Reichen sagen, sondern auch den Hartz-IV-Empfängern und den Geringverdienenden. Sie müssen in Zukunft wohl öfters auf warme Mahlzeiten und saubere Wäsche verzichten. Die Industrie wird die höheren Kosten wohl an ihre Kunden weitergeben müssen, sofern dies bei dem harten internationalen Wettbewerb überhaupt möglich ist.

Außerdem müsste Deutschland mit einem Netz von zusätzlichen Fernleitungen überzogen werden, wogegen bereits heute nicht nur Umweltschützer, sondern auch betroffene Bürger Sturm laufen. Wir sollten besser dem Beispiel Dänemarks folgen, wo ein Netz von verbrauchernahen Kraftwerken und Windrädern eine preiswerte, umweltverträgliche und sichere Stromversorgung sicherstellt.

Rudolf Bußmann, Bergheim

Man darf ja träumen, doch die Stromspeicher sind so intelligent nicht. Neu sind sie schon gar nicht. Die effektivste Form mit Pumpspeicherwerken ist 100 Jahre alt. Die Elektrolyse von Wasser dürfte ähnlich alt sein. Die Hydrierung von Kohlenstoff zu Methan ist auch nicht neu. Neu sind die Dimensionen, in denen gedacht werden muss, um die großen subventionierten Strommengen in andere Energieträger zu wandeln.

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Jede Umwandlung hat Verluste. Elektrischer Strom in Wasserstoff gewandelt, in Methan, über eine Gasturbine in elektrischen Strom – was soll da noch übrig bleiben? Sollten wir die Speichertechnologie stemmen, heißt das auch, wir müssen deutlich mehr Leistung installieren, als stündlich gebraucht wird. Was wird das kosten?

Dr.-Ing. Wolfgang Haase, Radebeul

„Endlich“ suggeriert, dass der Durchbruch gelungen ist. Das ist aber keineswegs der Fall, wie die zugehörigen Artikel im Heft zeigen. Hier gibt es Ideen, die auf die Erprobung warten. Durchbrüche sind für die Stromspeicherung im Großmaßstab kaum zu erwarten, wenn sie bezahlbar bleiben soll.

Strom ist eine hochwertige Energieform. Sie besteht aus bewegten Elektronen, die man zur Speicherung nicht einfach wie Erbsen in einen Kasten sperren und bei Bedarf herausholen kann. Zur Speicherung muss Strom immer erst in eine niedere Energieform (thermische, chemische, mechanische oder potenzielle Energie) umgewandelt und anschließend rückgewandelt werden. Das braucht erst einmal viel Energie, die in Wärme umgewandelt wird und den Wirkungsgrad schmälert.

Das geht bei kleinen Elektrizitätsmengen in Batterien, Akkus und so weiter, ist aber im Großen hochproblematisch, wie in den Artikeln schließlich zugegeben wurde. Das „Endlich“ bei der Elektrizitätsspeicherung von Großmengen ist derzeit noch reine Zukunftsspekulation und sollte von einer seriösen Zeitschrift nicht als Realität verkauft werden.

Dr. rer. nat. Klaus-J. Ploner, per E-Mail

Beim Lesen des Artikels fiel mir ein Cartoon ein, den ich vor Jahren in einem chemischen Institut entdeckte. Der Vorgesetzte rennt ins Labor und weist seine Mitarbeiter an: „Ab jetzt machen wir Benzin aus Zucker statt Zucker aus Benzin.“ Während heutzutage für die Industrie große Mengen Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen gewonnen werden, meistens aus preiswertem Erdgas, wird in dem Artikel genau der umgekehrte Weg beschrieben.

Bedenkt man die lange Umwandlungskette (Wasserstoffelektrolyse und Abtrennung des Kohlendioxids, Veredlung zu Erdgas, Speicherung mit anschließender Verstromung), kann der Gesamtwirkungsgrad nicht allzu hoch sein. Wäre es nicht günstiger, man würde den mittels Elektrolyse gewonnenen Wasserstoff in ein schon bestehendes Wasserstoffnetz einspeisen? Die notwendige Infrastruktur gibt es beispielsweise im Ruhrgebiet.

Dr. Josef Burgert, per E-Mail

GESCHLECHTSORGAN GEHIRN

Titelgeschichte Heft 8/2010

Ich möchte Ihnen dazu gratulieren! Ich habe mich sehr gefreut, endlich einen Text über dieses Thema in der Populärwissenschaft zu lesen, der (zumindest größtenteils) jenseits von Klischees argumentiert und zudem sehr gut mit biologischen Theorien und Geschlechtertheorien ausgestattet ist. Ich forsche seit Jahren zu diesem Thema und habe immer wieder bestürzt festgestellt, dass andere AutorInnen aus dem Wissenschaftsjournalismus sich offensichtlich keine Mühe machen, Biologie und Geschlecht auf eine komplexe Art zu denken.

Prof. Dr. Anelis Kaiser, Technische Universität Berlin, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung

TURMBAU IN DER GRUBE

Titelgeschichte Stromspeicher, Heft 10/2010

Die grafische Umsetzung auf den Seiten 100/101 zeigt etwas merkwürdige Details. Unter der Nr. 10 wird eine Pegelschwankung von bis zu 20 Metern im unteren Becken des Ringwallspeichers angegeben, während unter der Nr.13 eine „Siedlung aus schwimmenden Häusern“ und unter der Nr. 12 eine „Schwimmende Ringpromenade“ eingezeichnet sind. Wie sollen die Menschen dieser schwimmenden Häuser und die Spaziergänger auf der Uferpromenade an Land kommen, wenn der Wasserstand gegenüber der gezeichneten Situation auch nur um 5 Meter sinkt?

Auch für die Menschen in der Ferienanlage (Nr. 7) gibt es bei sinkendem Wasserstand Probleme, ins Umland zu kommen, da weder eine Brücke noch ein Hubschrauberlandeplatz zu erkennen sind. Selbst die eingezeichneten Wasserfahrzeuge wären keine Hilfe, da sie die Anlegestellen nicht mehr angemessen nutzen könnten. Es wäre besser ge- wesen, auf diese Ungereimt-heiten zu verzichten.

Karin Schulz, per E-Mail

Zum Glück werden manche Ideen – wie Ringwallspeicher im Flachland – nie verwirklicht. Während Speicherseen im Gebirge nur kurze Staumauern benötigen, sind die Dämme im Flachland sehr lang. Die Versagenswahrscheinlichkeit eines Staudamms steigt mit der Länge. Der Bruch eines solchen Damms, den niemand ausschließen kann, wäre eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.

Günther Massig, per E-Mail

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
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  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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